Große Freiheit?

Jeder hat ein Recht auf Freiheit!

Aber Freiheit des Individuums bedingt die Toleranz des Anderen. Deshalb muss man dem Hund vermitteln, sich in seiner Umwelt angepasst zu verhalten. Dazu gehört Jogger joggen, Radfahrer Rad fahren und Kinder ungestört spielen zu lassen.

Glücklicherweise gibt es sehr viele Hunde, die sich auch ohne großartiges Hundetraining am Menschen orientieren und keine nennenswerten Probleme machen.
Aber jeder Hund ist genau wie jeder Mensch einzigartig. So gibt es auch selbstsichere und eigenständige Vertreter, die beim Rückruf schon mal auf Durchzug stellen, weil sie in ihren Augen mit wichtigeren Dingen beschäftigt sind.
Ihnen gilt es klare Regeln und Grenzen setzen, innerhalb denen sie sich frei bewegen können.

Dafür muss der Hundehalter vorrangig die soziale Rolle in der Mensch-Hund-Beziehung einnehmen, die  verantwortlich ist, Entscheidungen treffen muss, das Recht hat Anweisungen zu erteilen, Dinge zu verbieten, aber auch zu erlauben. Abhängig von der jeweiligen Hundepersönlichkeit entstehen dabei Konflikte, die man annehmen und als Möglichkeit zum Lernen und Weiterentwickeln betrachten sollte.

Erfolgreiches Hundetraining

Es ist illusorisch davon auszugehen, dass man Konflikte rein durch Lob und Leckerli lösen kann. Ein ranghöherer Hund würde nicht abwarten, bis der rangniedrigere den Knochen freiwillig ausgegeben hat und ihn dafür belohnen. Er würde ihm körperlich und unmissverständlich klar machen, dass er sich vom Knochen fernhalten soll.

Es hat nichts mit Gewalt zu tun, wenn man seinem Hund als Unterbrechung von unerwünschtem Verhalten den Weg verstellt, ihn anrempelt oder ins Fell zwickt. Das richtige Timing vorausgesetzt, ermöglicht es dem Hund schnell zu begreifen, welches Verhalten unerwünscht ist und dieses in Zukunft weniger zu zeigen.

Wenn der Hund seine Grenzen kennt und respektiert, kann man ihm auch Freiheiten zugestehen. Selber hat man dann auch mehr Freiheit – zum Beispiel die, nicht jede Sekunde auf den Hund schauen zu müssen.

Der unerzogene Hund dagegen fristet oft ein Leben an der Leine. Eine Schleppleine bietet zwar dem Hund mehr Freiheit. Der Hundehalter dagegen befreit nicht sich, sondern Äste und Baumwurzeln von der schlammigen Schleppleine.

Packen wir das Hundetraining gemeinsam an?